Seminar-Reihe “Freies Lektorat”

Seminar-Reihe “Freies Lektorat”

Lektor oder Lektorin ist kein geschützter Begriff. Das bedeutet prinzipiell darf sich jede Person so nennen. Daher empfand ich es schon früh als Muss eine Zertifizierung nachweisen zu können – denn ich bringe kein geisteswissenschaftliches Studium mit. Bei meiner Recherche im Internet bin ich schnell über die Akademie der Deutschen Medien gestolpert. Diese bietet die zertifizierte Seminar-Reihe “Freies Lektorat” an. In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrung mit der Reihe mit euch teilen.

Eigentlich wollte ich schon im Sommer 2020 in Frankfurt am Main an dem ersten Seminar teilnehmen, musste dies aber aufgrund gesundheitlicher Probleme leider absagen. Mit einem Attest war es aber kein Problem meine Buchung kurzfristig umzulegen, sodass ich im September 2020 in München den ersten Kurs in Präsenz besucht habe. Bedingt durch die Pandemie waren wir nur halb so viele Teilnehmenden wie üblich. Das hat das Kennenlernen untereinander gefördert. Im Nachhinein kann ich nur sagen, wie toll es ist, dass in dieser Zeit noch Schulungen in Präsenz möglich waren.

Es war mein erster Austausch auf gleicher Ebene mit anderen, die auch ins professionelle Lektorat einsteigen wollten. Davor hatte ich zwar schon mit anderen Freien Lektor*innen Kontakt gehabt, aber meist keinen langfristigen. Aber zurück zum Seminar. Ich kann auch heute noch nur davon schwärmen, wie toll die Atmosphäre war. Nicht nur, dass man sich wohlgefühlt hat, auch die Mischung aus eigenen Übungen, Erfahrungsaustausch, Gruppenarbeit oder auch Fragerunden abseits des derzeitigen Themas haben das Lernen angenehm gestaltet. Gerade in Hinsicht auf die späteren Seminare, die online durchgeführt werden mussten, fand ich die Pausen, in denen man sich mit den anderen Teilnehmenden noch mehr austauschen konnte, den größten Pluspunkt. Denn inhaltlich habe ich das Seminar vor allem genutzt, um meine bisherigen Routinen und Vorgehensweisen zu hinterfragen und prüfen. Viel Neues war für mich nicht dabei, aber ich hatte im Vorfeld auch viel bereits in Eigenregie gelernt und recherchiert.

Inhaltlich ging es beim ersten Seminar um einen Rundumblick und eine strukturierte und vor allem objektive Bearbeitung im Lektorat. Das wurde durch Textbeispiele untermauert und auch die Dokumentation, die wir erhalten haben, macht das Erlebte schnell wieder greifbar – auch nun beinahe 2 Jahre später.

Dann hat die Pandemie ihr Tempo erhöht und die ganzen Präsenz-Formate wurden abgesagt. Die Akademie hat aber schnell reagiert und ein Online-Seminar auf die Beine gestellt. Dort habe ich dann direkt im Frühjahr 2021 an meinem zweiten Kurs teilgenommen. Gleich vorweg: Es ist kein Vergleich zur Präsenz-Veranstaltung. Der Austausch mit den Kolleg*innen ist nicht auf demselben Niveau möglich gewesen wie vor Ort. Dafür war der Support bei technischen Problemen hervorragend. Inhaltlich ging es um die Kundenakquise und die eigene Preisberechnung.

Im dritten und letzten Seminar ging es noch einmal ans Eingemachte: Textarbeit. Intensive Textarbeit. Auch dieses war online und genauso gut organisiert wie das zweite Seminar, das ich besucht hatte. Zugegeben es ist online sehr viel anstrengender gewesen, aber missen wollte ich es trotzdem nicht.

Gelernt habe ich in dieser Seminar-Reihe eine Menge, aber der größte Nutzen war für mich das Vernetzen mit anderen Lektor*innen, mit denen ich noch teilweise heute Kontakt in meinem Netzwerk habe. Auch meine Idee vom Training für Lektor*innen habe ich aus dem ersten Seminar mitgenommen. (Dazu aber in einem extra Blogbeitrag mehr.) Rundum kann ich die Seminar-Reihe empfehlen. wer sein Wissen festigen will oder sich noch überlegt, ob das Lektorat etwas für einen selbst ist, ist hier gut aufgehoben.

Schlussendlich habe ich mein Zertifikat seit dem September 2021 und werde weitere Fortbildungen besuchen. Ihr dürft euch also auf weitere Berichte in Zukunft freuen.